Geknipst, aber erlaubt?

Wann darf ich jemanden anderen mit dem Handy fotografieren und wann nicht? Und was passiert, wenn ich ungefragt mit dem Handy aufgezeichnete Filme veröffentliche? Dieser und anderer Fragen gingen die 6. Klassen der IGS Rotenburg in ihren Interaktionstagen nach.
So fand das Thema Cybermobbing seinen Weg in die Schule, "allerdings inhaltlich altersgerecht erarbeitet und kritisch reflektiert", so der Didaktische Leiter Ronny Wieland. Die Schulmediatorin Marita Hesselink-Grötzbach hatte die Präventionsbeauftragte Karin Stabbert-Flägel von der Polizeiinspektion Rotenburg zu den Interaktionstagen eingeladen. "Mona nimmt heimlich den Nawi-Unterricht ihrer Lehrerin mit dem Handy auf." Mit diesem und ähnlichen Sachverhalten wurden die Zwölfjährigen in einem großen Gesprächskreis konfrontiert. In kleineren Gruppen erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Wertvorstellungen und setzten sie mit gesetzlichen Vorgaben in einen Kontext. Alle sind sich einig, dass sie geltendes Recht in und außerhalb der Schule einhalten wollen.
Abgerundet wurden die Interaktionstage, die regelmäßig in jedem Schuljahr stattfinden, durch interaktive Spiele und Übungen zur Stärkung sozialer Kompetenzen.

Während im letzten Schuljahr das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund stand, vertieften die Sechstklässler in diesem Jahr ihr gegenseitiges Vertrauen zu Mitschülern. "Das machte den Schülern sehr viel Spaß", so die Klassenlehrerin Lavinia Genz. Besonders motiviert zeigten sich die Schüler, als sie durch ein Spinnennetz aus Gummibändern klettern mussten. "Durch untere Löcher zu klettern, ist nicht so schwer, dafür ist aber beim Durchklettern der oberen Löcher Teamwork gefragt", erklärt Genz. Schnell stellten sich mehrere Schüler rechts und links des Netzes auf und reichten den Schüler Jonathan oder die Schülerin Martha aus der Klasse 6.2 durch die engen Öffnungen. "Alles eine Frage der Absprache", klingt es aus der Schülerreihe hervor. "Das interaktive Spinnennetz wurde mit Unterstützung des Präventionsrates der Stadt Rotenburg beschafft", erklärt Marita Hesselink-Grötzbach und sagt auf diesem Wege noch einmal herzlichen Dank im Namen der Schule. Allen ist die Bedeutung gegenseitigen Vertrauens für eine gute Zusammenarbeit sowie einen wertschätzenden Umgang miteinander wieder einmal deutlich geworden.
In wenigen Wochen kommt die nächste Interaktion: "Wir sind stark", wieder in Zusammenarbeit mit der Rotenburger Polizei. Die Schüler freuen sich schon drauf.

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