Anne-Frank-Projektwoche

Die Schüler:innen stehen in einem Wagon, der zum Transport jüdischer Gefangener genutzt wurde.

Im Rahmen einer Anne-Frank-Projektwoche anlässlich des Anne-Frank-Tages beschäftigte sich der 9. Jahrgang im Juni intensiv mit dem Tagebuch und der Leidensgeschichte des Mädchens. Inspiriert hatte dazu das Anne-Frank-Zentrum, welches in Kooperation mit zahlreichen Partnern jährlich zu einem Aktionstag aufruft und diesen unter ein besonderes Motto stellt. Rund 500 Schulen beteiligten sich an dem Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus. Der Tag soll Schüler:innen sowie Lehrer:innen dazu anregen, sich mit der Geschichte von Anne Frank in der Zeit des Nationalsozialismus aber auch mit Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung in der Gegenwart zu befassen. In der Projektwoche wurden sieben Projekte angeboten, die die Schüler:innen frei wählen konnten. So entstanden in der Gruppe "Anne Frank in Pop Art" ins Auge stechende Portraits von Anne Frank sowie bunte Zitate aus Anne Franks Tagebuch, die als Inspiration und auch als Mutmacher für die Schüler:innen der IGS gedacht sind. In einem weiteren Projekt beschäftigten sich die Schüler:innen mit Erinnerungsorten zum Gedenken des Holocaust und unternahmen einen besinnlichen Spaziergang durch Rotenburg um eben solche Orte aufzusuchen. In der Projektgruppe "Medien und Flucht" setzten Schüler:innen sich mit Anne Frank aber auch mit sich selbst auseinander. Sie erstellten Instagram-Accounts aus Annes Perspektive als Tagebuch unserer Zeit, reflektierten ihre eigene Fluchterfahrungen oder sprachen Tagebucheinträge als Hördatei ein. Diese waren im Anschluss in Anne Franks Zimmer anzuhören, welches von der Projektgruppe "Raumgestaltung" in Originalgröße nachgebaut wurde. Dies bot eine beeindruckende Möglichkeit, die Enge und Verhältnisse, unter denen Anne gelebt hatte, nacherleben zu können. Eine weitere Gruppe beschäftigte sich mit dem jüdischen Leben in Rotenburg und begab sich auf dessen Spuren. Gemeinsam besuchten sie die Innenstadt mit Orten wie der Großen Apotheke, der Cohn Scheune und der Großen Straße 32, die eng mit der jüdischen Geschichte des Ortes verbunden sind. In dem Projekt "Kinder im KZ" lernten die Schüler:innen etwas über die Zustände, unter denen Kindern in den Konzentrationslagern leben mussten. Eindrücklich wurde das Erlernte mit einem Besuch in der Gedenkstätte Bergen-Belsen untermalt, an dem auch drei weitere Gruppen teilnahmen. Hier liefen die Schüler:innen die sechs Kilometer von der Verladerampe an den Bahngleisen bis zu dem Konzentrationslager - eine Strecke, die jeder Häftling nach seiner Ankunft in Bergen-Belsen bewältigen musste. Begleitet wurden alle Projekte von der Gruppe Fotografie, deren Ergebnisse auch online angeschaut werden können. Einen kleinen Eindruck verschafft bereits unsere kleine Bildergalerie.  Am Ende der Projektwoche entstand eine Ausstellung in der Aula der IGS am Standort Gerberstraße, die von Schüler:innen aus anderen Jahrgängen besucht werden konnte.

 

 

Ein Schüler schreibt über die Projektwoche:

"Heutzutage kennen viele die Geschichte überhaupt nicht mehr und darum machen wir die Projektwoche über Anne Frank - um ihre Geschichte aufrecht zu erhalten. In der Projektwoche berichten wir ausführlich über die Ereignisse von Anne Frank, zum Beispiel wie sie auf engem Raum lebte und wie sie sich fühlte und was sie machte und warum sie das Tagebuch schrieb. Dazu gab es viele Projekte zu denen man sich anmelden konnte. Es gab bei den Projekten „Erinnerungsorte“ und „Jüdisches Leben in Rotenburg“ Fahrten, die man machen konnte, z.B. nach Bergen-Belsen zu einer Erinnerungsstätte, die man anschauen konnte und wo man erfahren konnte, wie das Leben für Juden in der NS-Zeit war. Im Zusammenhang mit den Erinnerungsorten gab es verschiedene Lernstationen, die man machen konnte, um wichtige Informationen von früher zu bekommen, um mehr Grundwissen zu erlangen und das Thema besser verstehen und nachvollziehen zu können."

 

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