Ausstellung Florentine

Im Mai übergaben Mitglieder des Rotary-Clubs Rotenburg Wümmeland und des Rotary-Clubs Rotenburg eine Bücherspende an die Schüler*innen des 5. und 6. Jahrgangs der IGS. Nun, kurz vor den Sommerferien, präsentieren die Schüler des 5. Jahrgangs stolz eine eigene Ausstellung zu dem Buch „Florentine - oder wie man ein Schwein in den Fahrstuhl kriegt“ von Jutta Wilke. Der Ausstellungsraum - ein Zweitklassenraum der Klasse 5.1, der im Schulalltag als Differenzierungsraum genutzt und zum Beispiel für Gruppenarbeiten, Stuhlkreise oder Spiele verwendet wird - schillert in bunten Farben. An den Wänden hängen Plakate, auf Tischen sind Mappen ausgebreitet und die Tafel kündigt farbenfroh den Titel der Ausstellung an.

An den einzelnen Stationen stehen Schüler*Innen aus dem Jahrgang 5, die ihre Werke vorstellen und erläutern. Wiebke und Armani aus der 5.1 präsentieren drei Plakatwände, auf denen die einzelnen Kapitel des Buches auf Bildern dargestellt sind. Hierfür hätten  sie sich überlegen müssen, welche Augenblicke der Geschichte die wichtigsten gewesen seien, damit auch jeder die Bildergeschichte verstehen könne, erläutert die Jahrgangsleiterin Nicole Ehlers. Sie und ihre Kolleginnen haben das Buch teils im Unterricht und teils im coronabedingten Homeschooling mit den Schüler*innen erarbeitet. Hierbei sind sämtliche der Ausstellungsstücke entstanden. So auch die Stoffsammlung der Klasse 5.2: Ein von gebastelten Schweinen umrahmtes Plakat, welches nicht nur den Inhalt der Geschichte wiedergibt, sondern auch die Schülermeinung zum Buch darstellt. Unter der Kategorie „Was wir cool finden…“ stehen Kommentare wie: „…es ist lustig“, „…eine Figur heißt Erdal, wie unserer Erdal“, „…es ist so, als wäre man dabei“ und „…es macht Spaß zu lesen“. Aber nicht immer hat allen die Geschichte gefallen. Unter der Überschrift „Was wir blöd finden…“ steht zum Beispiel, dass die Eltern von Clemens (der Hauptfigur) ihrem Sohn nicht zuhören. Auch das Ende gefällt den meisten Schüler*Innen nicht so, da das Schwein Florentine zwar auf einem Hof Unterschlupf finde, dadurch jedoch zukünftig nicht mehr bei Clemens sein könne. Das Buch ist lustig und spannend, setzt sich aber auch mit Vorurteilen und deren Folgen auseinander. Die Deutschlehrerin Urte Kern hat mit der Klasse 5.3 in ihrem Unterricht Plakate zu diesem Thema erstellt. Die Schüler*Innen fragten sich, was es für gängige Vorurteile gebe und wie man ihnen begegnen könne. Auch Clemens habe sich im Buch von Klischeevorstellungen beeinflussen lassen und sich diesen stellen müssen. Renate Purrucker vom Rotary-Club Rotenburg Wümmeland ist Initiatorin der Bücherspende und fragt neugierig nach, ob den Schüler*Innen auch schon einmal Vorurteile begegnen oder vielleicht selbst auch passieren würden und wie man damit am besten umgehe. Zofia aus der 5.3 schlägt vor, dass man selber nachdenken solle und die andere Person vielleicht einfach fragen müsse, wenn man unsicher sei ob ein Vorurteil wahr ist oder nicht. Auch die anderen stimmen zu: Wichtig sei es, Leuten mit Vorurteilen deutlich zu machen, dass diese nicht immer stimmen und dass man andere Menschen erst einmal kennenlernen müsse, bevor man über sie urteilt. Die Klasse 5.4 hat Arbeitsmappen und Plakate mit Charakterisierungen zu den einzelnen Figuren erstellt und sich gefragt, welche äußerlichen Merkmale die einzelnen Personen im Buch haben und welche Eigenschaften diese ausmachen.

Renate Purrucker, Friederike Schloh und Nicola Gennerich von den Rotenburger Rotary-Clubs zeigen sich beeindruckt. Es werde sichtbar, so Purrucker, dass sich die Schüler*innen ganzheitlich mit der Lektüre auseinandergesetzt und diese differenziert bearbeitet und verstanden haben. Die Vielseitigkeit des Buches zeigt sich auch in der Vielseitigkeit der Ausstellungsstücke, die den Raum noch einige Tage so farbenfroh erscheinen lassen werden. Zuletzt wollen unsere Gäste noch wissen, ob es bei den Schüler*innen eine Lieblingsfigur gebe. Hier sind sich dann alle einig: Florentine - die ist schon eine ziemlich coole Sau!