Ein Ausruf des Entsetzens: Hakenkreuze in der Aula

Trotz einer Abendveranstaltung bei gutem Wetter, füllte sich die Aula in der Gerberstraße gegen 17 Uhr mit Schüler:innen des 10. Jahrgangs. Zweieinhalb Stunden lang verfolgten sie gespannt die Geschehnisse auf der Bühne. Dort führte die Rotenburger Theatergruppe RollenTausch das Stück „In der Löwengrube.“ von Felix Mitterer aus dem Jahr 1998 auf. In diesem tragisch und wahren Drama geht es um Kirsch, einen jüdischen Schauspieler, der 1932 in Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ den Juden Shylock spielt und dafür von den Nazi-Anhängern verachtet und auch kurz darauf verjagt wird. Ein Jahr später, verkleidet als Tiroler Bergbauer mit schauspielerischem Naturtalent und unter dem Namen Höllriegl, kehrt er ans Theater zurück. So begibt er sich unerkannt in die Höhle der Löwen und wird stürmisch wegen seiner vermeintlich arischen und regimetreuen Bodenständigkeit gefeiert. Allerdings haben die Nazis dabei die Rechnung ohne die Findigkeit Kirschs gemacht.

Um das politische Zeitkolorit zu treffen, wurden den Schüler:innen gewagte Szenen vorgespielt, die den Schrecken der damaligen Zeit zum Ausdruck brachten. Sowohl das Bühnenbild als auch die Gestik und Sprache der Schauspieler:innen brachte den Schüler:innen die Zeit rund um die Machtergreifung der Nazis eindrücklich nahe. 

"Wenn in der heutigen Zeit rassistische und antisemitische Gedanken wieder Gehör finden, die Gesellschaft gespalten ist, wie selten zuvor, Fake-News und rechte Propaganda Auftrieb bekommen, nationalistische Bewegungen in aller Welt zunehmen und unsere deutsche Geschichte verharmlost wird, wollen wir zum Nachdenken anregen, hellhörig machen und mit der "Löwengrube" einen Beitrag dazu leisten, unsere demokratische Grundlagen zu verteidigen." - Programmheft "In der Löwengrube." der Theatergruppe RollenTausch

Auch die Presse war vor Ort und berichtet in der Kreiszeitung.

Zurück